"SR_T02" Einfache FM-Transceiverbausteine für die Bänder 11m, 10m, 6m, 2m und 70cm
im Aufbau
Stand: 8. Oktober 2018

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Im niederländischen Ham-Radiomagazine "RAZZIES" entdeckte ich unlängst einen aus der Hand von Jure Mikeln, S52CQ stammenden Beitrag [1], bei dem es um die Verwendung der chinesischen FM-Transceiverbausteine "SR T02" ging. Diese bauen im Wesentlichen auf Chips des Typs "BK4802N" [2] auf.


Abb.1  Blockschaltbild "BK4802N"

Gedacht sind sie in erster Linie zum Einsatz in Verbindung mit elektronischen Spielzeugen, können dabei aber durchaus auch für kleinere Amateurfunkanwendungen interessant sein. Speziell Newcomern bieten sie z.B. die Möglichkeit zum Aufbau einfacher, sehr preiswerter Empfangsreinrichtungen für u.a. die wichtigsten VHF/UHF-Amateurbänder. Die ebenfalls verfügbare Sendefunktion dürfte dagegen schon aufgrund der geringen bereitgestellten Hochfrequenzleistung ( ca. 10mW ) weniger interessant sein. Denkbar sind allerdings auch Leistungserhöhungen durch Nachschaltung externer PA's.



Abb.2 Baustein "SR_T02C" mit Zusatzbeschaltung
NEU: Siehe bezüglich der Verwendung des 16 Kanal-HEX-Schalters den Abschnitt "NACHBAU"

Die Bausteine "SR_T02" decken die Frequenzbereiche 24-32, 35-46, 43-66, 128-170 und 384-512 MHz ab, was neben dem CB-Funkbereich u.a. auch die Amateurbänder 10m, 6m, 2m und 70cm einschliesst. Im Lieferzustand stehen dabei 16 über 4 Dateneingänge selektierbare Frequenzen zur Auswahl. Diese wurden allerdings vorzugsweise gemäß innerchinesischem Bedarf ausgewählt [Abb.3]. Somit lässt sich davon bei uns für Amateurfunkanwendungen lediglich eine einzige Frequenz ( Ch.13 = 433.075 MHz ) legal nutzen.


Abb.3  Frequenzbelegung im Lieferzustand ( Abweichungen möglich )

Interessanter wird das Ganze dann allerdings durch Zuschaltung eines externen EEPROM-Bausteins und sich damit ergebender Möglichkeit zur Programmierung auch von  Frequenzen eigener Wahl. Wie dabei vorzugehen ist, wird im nächsten Abschnitt ausführlich beschrieben werden. 

Abb.2 zeigt de Baustein "SR_T02" in der Version "C" samt der wenigen von mir benutzten Zusatzbeschaltungen. Diese dürften im Wesentlichen selbsterklärend sein. Mikrofonanschluss und PTT-Taste werden dabei selbstverständlich nur im Fall auch der Sendernutzung benötigt. An der in die Versorgungsleitung eingefügten  Verpolungsschutzdiode fallen ca. 600mV ab.
Bei Wahl der Betriebsspannung ist das ggf. zu berücksichtigen.
Der EEPROM-Baustein und seine Programmierung

Als EEPROM-Baustein wurde ein Typ "24C04" ( im 8 Pin-DIL-Gehäuse ) gewählt, so wie er für wenige Cents z.B. bei Fa. Reichelt erhältlich ist. Versuche mit anderen Typen habe ich nicht vorgenommen, sollten aber ggf. auch möglich sein. Benötigt wird auch noch ein EEPROM-Programmiergerät samt passender Betriebsoftware. Schon für wenig Geld gibt es hierzu z.B. im Internet eine grosse Auswahl, wobei zur Programmierung der 24er-Bausteine selbst eine einfache Version ausreichen sollte.  

Zum Aufruf von Frequenzen eigener Wahl müssen die benötigten EEPROM-Daten zuerst einmal mithilfe der von Jures Seite herunterladbaren Windowssoftware: "bk4802ncalc"
[3] ermittelt werden. Abb.4 und 5 zeigen Beispiele für entsprechende Kalkulationen getrennt für den Sende- und den Empfangsbetrieb. Bei der Wahl der Sendefrequenz liessen sich hier selbstverständlich auch noch eventuell gewünschte Relaisablagen berücksichtigen. Mithilfe dieser Software werden die später in die Register 0-2 der "BK4802N" ( im HEX-Format ) zu schreibenden Speicherwerte ermittelt. Anschliessend sind sie im Eingabemenü der EEPROM-Programmer-Betriebssoftware abzulegen. Bei der Reihenfolge der einzugebenden Bytes und der Wahl ihrer Speicherplätze ist eine bestimmte Logik einzuhalten. Als Beispiel können dabei die gemäß Abb.4 und Abb.5 für die Frequenz 446.00625 MHz ermittelten Registerwerte herangezogen werden. Abb.6 ist beispielhaft für Ch.1 zu entnehmen, in welcher Weise sie in die EEPROM-Tabelle einzufügen sind ( hier erkennbar als rot markierte Daten ).


Abb.4  Beispiel für  Ermittlung der Registerinhalte für den Sendebetrieb


Abb.5  Beispiel für Ermittlung der Registerinhalte für den Empfangsbetrieb

Die Werte für die Register 2 sind pro Datenzeile jeweils in die Positionen 04 und 05 ( Sendebetrieb ), bzw. 0C und 0D ( Empfangsbetrieb ) zu schreiben. Während man für 70cm-Frequenzen hier nur auf vorhandene Nullwerte kontrollieren muss, sind für darunterliegende Frequenzbereiche ( unter Einhaltung der auch für die anderen Registerdaten einzuhaltenden Logik ) auch noch die hierfür entsprechend ermittelten Registerdaten einzusetzen.


Abb.6   EEPROM-Eingabemenü mit Musterdaten für Ch.1 ( TX/RX= 446.00625 MHz )
WICHTIG:  Daten im rot umrandeten Kasten sind unverändert zu übernehmen.

Zur Sicherung des späteren automatischen Aufrufs der EEPROM-Inhalte durch den Prozessorbaustein, müssen die Werte in den Speicherstellen 0x100 bis 0x13F gem. Abb.6 unverändert übernommen werden.


Abb.7  Programmierbeispiel mit Frequenzangaben und entspr. HEX-Schaltereinstellungen  


Nachbau ( Version vom 8.10. )

Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Funkbausteine darf man keine Wunder erwarten, dennoch denke ich, dass sie sich speziell für Einsteigerprojekte z.B. in der Jugend- und Nachwuchsarbeit eignen. So lassen sich mit ihrer Hilfe beispielsweise Aktivitäten über lokale VHF/UHF-Relais oder auch auf Ortsfrequenzen verfolgen. Zur Ermittlung  infragekommender lokaler Relaisfrequenzen kann diese Seite [5] hilfreich sein. Darüberhinaus dürfte aber besonders auch die Beschäftigung mit den benutzten EEPROM-Bausteinen und ihrer Handhabung sehr lehrreich sein.

Bausteine "SR_T02C" können hier [3] ( schnell, sicher und preiswert ) erworben werden.

Zur Vereinfachung des Nachbaus wurde auch die in Abb.8 gezeigte Zusatzplatine ( 51x43mm ) entworfen. Unter der Bezeichnung: "DJ7OO_mini_trx_V2.lay6" ist sie ( ohne Transceiverboard und sonst. Bauteile ) bei Dirk Ruffing [4] erhältlich.

   

Abb.8  Musteraufbau von DG3SMA auf besagter Zusatzplatine

Die Auswahl von einer der 16 möglichen Betriebsfrequenzen erfolgt über 4 Dateneingänge ( D0, C0, C1 und C2 ).  Die entsprechenden Steuerports bleiben entweder unbeschaltet ( H-Pegel ) oder sind mithilfe von 0-Ohm-Widerständen bzw. kurzen Drahtbrücken gegen Masse zu legen ( L-Pegel ). Um stattdessen auch eine schnelle Auswahl zwischen allen 16 möglichen Kanälen treffen zu können, hatte ich hier alternativ die Verwendung eines kleinen HEX-codierten Drehschalters vorgesehen. Dabei erwies sich dessen Anschaltung allerdings in der Praxis leider als deutlich problematischer als erwartet. Auf der Seite des Transceiverboards sind die dafür in Richtung HEX-Schalter herzustellenden 4 Querverbindungen an extrem kleine Datenpins zu löten. Jede zusätzliche mechanische Belastung an ihnen kann dabei aber zur Ablösung der Kupferfolie führen, wonach ein weiterer Zugriff an dieser Stelle kaum noch gelingen dürfte. Bei Diskussion der Problematik im Internet erhielt ich den Vorschlag zur Beschaltung der Datenpins mit hochohmigen SMD-Widerständen ( z.B. 1MOhm ) gegen Masse. Damit würden sie einseitig als zusätzliche Stützpunkte zur Verfügung stehen und auf diese Weise eine deutlich verringerte mechanische Belastung direkt an den Pins ermöglichen. Dass es aber auch ohne solche Maßnahmen geht, hat DG3SMA gem. Abb.8 gezeigt. Dabei sei aber nicht verschwiegen, dass an dieser Stelle eine ruhige Hand, gute Augen und ggf. auch optische Hilfmittel wie z.B. eine Lupe erforderlich sind.

Linkliste

[1] https://www.pi4raz.nl/razzies/razzies201807.pdf
[2] https://www.pi4raz.nl/download/BK4802N_Datasheet_V1.1_EN.pdf
[3] https://english.svet-el.si/index.php/shop/product/94-sr-t02-walkie-talkie-modul
[4] https://www.dh4ym.de
[5] http://relaislisten.darc.de/

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