
Abb.1 Beispiel für Displaydarstellung ( Für
Originalgröße anklicken )
Anm.: Die Kartendarstellung ist zoombar und auch die Größe
der Call-Darstellung ist frei wählbar.
Mehr zufällig fand ich im Internet noch eine kurze Notiz
darüber, dass dieses Programm in seiner LOCUS PRO-Version in
der Lage sein sollte, auch Wegpunkdaten gemäß NMEA
0183-Protokoll
"GPWPL" verarbeiten zu können. Obwohl diese erweiterte
Programmversion auch die Zahlung einiger Euros erfordern würde,
liess mich das
aufmerken. Der Grund dafür war, dass ich mich schon seit Jahren
mit der Auswertung dieser
von vielen APRS-tauglichen Transceivern und Trackern bereitgestellten
Daten beschäftige. Mehr dazu ist an anderen Stellen zu finden
[2],[3],[4].
Die GPWPL-Protokolle beinhalten im Wesentlichen nur die Daten von
Längen- und Breitengrad, sowie dem Wegpunknamen. Bei
APRS-Anwendungen entspricht dieser dem Rufzeichen der absendenden
Station ( mehr dazu weiter unten ). Mithilfe von LOCUS PRO wird nun die
Darstellung genannter Daten innerhalb der angezeigten Karten
möglich. (
Abb.1, Abb.2 ).

Abb.2 Beispiel für Displaydarstellung ( Für
Originalgröße anklicken )
Anm.: Die Kartendarstellung ist zoombar und auch die Größe
der Call-Darstellung ist frei wählbar.
Alle APRS-tauglichen Kenwood-Geräte und auch einige APRS-Tracker
sind mit einer seriellen Datenschnittstelle ausgestattet, über die
genannte GPWPL-Protokolle bereitgestellt werden können. Gearbeitet
wird dabei üblicherweise mit RS-232-Pegelwerten. Bevor sie benutzt
werden können, sind allerdings noch einige
Konfigurationseinstellungen
vorzunehmen. Die Details dazu sollten dem jeweils zugehörigen
Handbuch
entnehmbar sein ( nach dem Stichwort: "Waypoint" suchen ).
Einzustellen sind dabei der schon mehrfach erwähnte Protokolltyp
"GPWPL",
sowie die Datenrate 9600bps. Falls nach dem Maximalwert der
für Wegpunknamen nutzbaren Zeichen gefragt werden sollte, so ist
hierbei die Ziffer "9" zu verwenden.
Die Zuführung serieller Daten in Richtung Smartphone erfolgt
üblicherweise über eine max. etwa 15m Distanz erlaubende
Bluetooth-Funkverbindung. Hierfür sind nahezu alle
ANDROID-Geräte bereits von Haus aus ausgestattet. Bleibt noch
die Notwendigkeit zur Einrichtung einer entsprechenden Gegenstelle auf
der Seite der APRS-Transceiver/Tracker. Hierfür grundsätzlich
geeignet sind eine Unzahl kleiner Bluetooth-Bausteiene, so wie sie
inzwischen für deutlich unter 10 Euro aus z.B. fernöstlicher
Fertigung stammend auch von inländischen Händlern angeboten
werden.

Abb.3 Anordnung auf der Funkgeräteseite ( rechts im Bild:
Der Bluetoothadapter und der 3,7V-Akku )
Bei Bluetoothverbindungen wird die verbindungsaufbauende Seite immer
als MASTER und die Gegenseite als SLAVE bezeichnet. Nachdem der Aufbau
einer Verbindung in unserem Fall IMMER ausgehend von der
Smartphoneseite erfolgt, bleibt für die Gegenseite nur die
SLAVE-Funktion. Damit genügt es auch, wenn an dieser Stelle ein
Modultyp verwendet wird, der ausschliesslich diesen Mode beherrscht.

Abb.4 Bluetoothadapter für die Funkgeräteseite (
hier: passend für Kenwood- und Yaesu-Geräte )
Weit verbreitet sind Moduln der Typen "HC-05" und "HC-06", wobei
letzgenannter Typ nur als SLAVE verwendbar ist. In einem älteren
Beitrag [6] wurde schon einmal ein Adapter beschrieben, der mit einem
BT-Modul aufgebaut wurde, das dem "HC-05" zumindest sehr ähnlich
ist. Auf dem Markt gibt es aber auch fertig erhältliche Bausteine,
die bereits eine RS-232-Schnittstelle besitzen und dazu mit einem
Pegelwandlerchip ( z.B.: MAX3232 ) ausgestattet sind [5].
Üblicherweise sind die BT-Basismoduln mit einer Spannung von 3,3V
zu versorgen, wobei ein ggf. noch zusätzlich vorhandener
Spannungsregler u.U. auch einen erweiterten
Spannungsversorgungsbereich erlaubt. Der maximal zulässige
Spannungswert an ihrem seriellen TTL-Dateneingang darf in jedem Fall
aber 3,3V nicht überschreiten.

Abb.5 Musteraufbau der Bluetooth-Adaptereinheit für die
Funkgeräteseite
Zur Verarbeitung von Signalen, die
mit RS-232-Pegelwerten anliegen, ist im einfachsten Fall nur ein
Transistor mit wenigen zusätzlichen Bauteilen erforderlich.
Abb.4 zeigt das Schaltbild einer entsprechenden für die
APRS-Funkgeräteseite realisierten Anordnung und Abb.5 ihren
Musteraufbau. Verwendet wird ein BT-Modul mit der Bezeichnung "JY-MCU".
Es ist mit einem Baustein des Typs
"HC-06" bestückt und meldet sich auch unter diesem Namen. Sein
Versorgungsspannungsbereich liegt zwischen 3,6 und 6V. Die
auf der Platine sichtbare rote LED wird nach der Inbetriebnahme
blinken und nach Aufbau einer Bluetoothverbindung ständig
leuchten.
Inbetriebnahme
Im Lieferzustand arbeiten
Bluetooth-Moduln üblicherweise im SLAVE-Mode mit einer Datenrate
9600bps. Somit sind an dieser Stelle im Normalfall keine
weiteren Einstellungsänderungen erforderlich. Anderenfalls sind
die jeweils
zugehörigen Datenblätter zu bemühen.
Um ausgehend vom Smartphone eine
Verbindung zum Modul herstellen zu könnnen, muss zuerst
eine Paarung zwischen diesen beiden BT-Elementen hergestellt worden
sein. Dazu
kann man im BLUETOOTH-Menü des Phones nach im Nahbereich neu
hinzugekommenen BT-Geräten suchen und dann eine Paarung einleiten.
Sollte hierbei nach einer Kennziffer gefragt werden, so dürfte es
in nahezu allen Fällen genügen, es mit den Folgen "1234" oder
"0000" zu versuchen.
In Verbindung mit der Verarbeitung von APRS-Daten sind auch im
Menü von LOCUS PRO noch einige zusätzliche Einstellungen
erforderlich bzw. möglich, wobei diese Angaben keinerlei Anspruch
auf Vollständigkeit besitzen. Vermutlich erlaubt das Programm
zusätzlich auch noch einige, von mir bisher noch nicht "entdeckte"
Funktionen, wobei in diesem Zusammenhang aber auf das
zugehörige ausführliche Handbuch verwiesen sei. Wichtig ist
dabei aber in jedem Fall, dass über das
Auswahlfenster: "HAUPTMENÜ" das Untermenü
"EINSTELLUNGEN" gewählt wurde.
* Für längere Einsätze ist auch eine Fremdversorgung des
Smartphones sinnvoll. Danach kann man sich auch erlauben, im
Menüpunkt "ANZEIGE"
die Funktion: "Display immer an" zu aktivieren.
* Um auf den dargestellten Karten nicht nur die Position
empfangener Stationen, sondern auch deren Rufzeichen sehen zu
können, ist im Menüpunkt : "KARTE OBJEKTE & DARSTELLUNG"
die Funktion " Zusätzliche Beschriftungen" zu wählen. Unter
"Größe
der
Kartensymbole" und/oder "Textgröße" kann im gleichen
Menüpunkt auch eine Änderung genannter Einstellungen
vorgenommen werden.
* ... und um überhaupt via Bluetooth empfangene GPWPL-Daten
verarbeiten zu können, ist im Menüpunkt: "GPS & ORTUNG"
unter "Bluetooth GPS" die Einstellung "NMEA READER" zu
wählen. Bei einer ersten Inbetriebnahme ist
unter ihrem jeweiligen Namen auch noch die verwendete BT-Gegenstelle
auszuwählen.
Während ältere Versionen von "LOCUS PRO" nur
Protokolle des Typs "GPWPL" als externe Daten akzeptierten, wurde die
Software inzwischen
dahingehend erweitert, dass jetzt auch die Datensätze "GPRMC" und
"GPGGA" ( es müssen aber immer beide Protokolltypen angeliefert
werden ) akzeptiert werden. Diese Erweiterung lag besonders im
Interesse der Modellbaufreunde. Gewünscht wurde weiterhin
eine Akzeptanz der sog. Kenwood-Protokolle "PKWDWPL". Hierbei handelt
es sich um eine speziell für
APRS-Anwendungen erweiterte GPWPL-Variante, die neben Absendernamen und
Positionsdaten auch noch Angaben über z.B. Bewegungsrichtung
und -geschwindigkeit, sowie Höhendaten und ( besonders interessant
) Daten für unterschiedliche APRS-Icons enthalten kann. Die
entsprechende Implementierung lässt aber leider noch auf sich
warten ( siehe dazu auch [9] ).
Problembehandlung
Für den Fall, dass unter LOCUS PRO
keine von der Gegenseite
eintreffenden Positionsdaten sichtbar werden, kann es sinnvoll sein zu
prüfen, ob überhaupt und ggf. welche Art Daten auf der
Smartphoneseite ankommen. Hierbei kann ein ANDROID-Terminalprogramm,
wie z.B. "S2 Bluetooth Terminal2" [7] sehr nützliche Dienste
leisten.
Dazu ist die Ausführung von LOCUS PRO vorerst zu beenden und die
Verbindung zum BT-Modul der Gegenseite stattdessen via Terminalprogramm
herzustellen. Danach sollten empfangene Daten auf dem Display sichtbar
werden und damit auf einfache Weise auch eine Kontrolle über die
Richtigkeit der als ASCII-Texte übertragenen [GPWPL-] Protokolle
ermöglichen. Sind keinerlei Daten sichtbar,
so ist zuerst sicherzustellen, dass diese von Seiten des
angeschlossenen
Funkgerätes auch wirklich bereitgestellt werden. Sind nur
kryptische Daten zu
erkennen, so ist anzunehmen, dass die am Funkgerät gewählte
Datenrate nicht mit derjenigen übereinstimmt, die der
Konfiguration des BT-Moduls entspricht. An dieser Stelle wird
üblicherweise
mit 9600bps gearbeitet, aber grundsätzlich können die beiden
zu verbindenden Elemente auch unter Verwendung einer davon abweichenden
Datenrate zusammengeschaltet werden.
Das GPWPL-Eingangsdatenformat und APRS-Geräte,
die
entsprechende Daten bereitstellen
Unter
dem Namen "NMEA 0183" gibt es vorzugsweise für maritime
GPS-Anwendungen gedachte Festlegungen für
Datenübertragungssysteme. Hierzu gehört auch ein Protokoll
mit der Bezeichnung: "GPWPL". Es ist zur Übertragung von
Wegpunktdaten ( Waypoints ) geeignet und beinhaltet neben dem
Header lediglich Werte von Breitengrad,
Längengrad, dem Namen des Wegpunktes und der CRC-Prüfsumme.
Im
Amateurfunkeinsatz entspricht der Wegpunktname dabei dem Rufzeichen der
absendenden Station.
Beispiel für ein NMEA-Protokoll
des Typs: "GPWPL"
Alle in
der folgenden Tabelle gelisteten Geräte ( ohne Anspruch auf
Vollständigkeit ) sind in der Lage, Daten empfangener Stationen
nach "GPWPL"
bereitzustellen.
Ggf. sind vorher allerdings noch
einige Konfigurationseinstellungen (
siehe dazu die jeweils zugehörigen Handbücher )
durchzuführen.
Kenwood-TH-D7[A/E] |
-Kenwood
TH-D72[A/E] |
Kenwood
TM-D700[A/E] |
Kenwood
TM-D710[A/E] |
Yaesu
VX-8G[E/R] |
Yaesu
FT1D[E/R] |
Yaesu
FTM-400D[E/R] |
Byonics
Tinytrak4 |
ArgentData
Opentracker+ (OT1+) |
ArgentData
Tracker2 (T2) |
ArgentData
Tracker3 (T3) |
RPC Electronics LLC
Express Tracker
|
Wer kein Gerät mit passender
GPWPL-Datenschnitttstelle besitzt, der sei auf die als
Alternativlösung geeigneten Ein-Chip-Decoder "Simpler TRX7" bzw.
"Simpler TRX8" von N0QBH verwiesen. In einem entsprechenden Abschnitt
im unteren Teil meiner älteren Seite [2] oder auch in [8] gibt es
dazu weitere
Informationen und auch Links. Bei Verwendung dieser Decoder ist
allerdings zu beachten, dass ihre Ausgangsdatenrate bei 4800bps liegt,
so dass in diesem Fall auch die serielle Eingangsdatenrate des
verwendeten Bluetooth-Moduls entsprechend umzustellen ist.
Seit kurzer Zeit gibt
es eine ARDUINO-Library [10],[11], mit der sich die Erstellung von
Programmen zur Encodierung und Decodierung von AX25-Daten wesentlich
vereinfacht. Das betrifft besonders auch die Verarbeitung von
APRS-Protokollen. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise eine
sehr
einfache Anordnung erstellen, die eine direkte Decodierung der vom
Tonausgang eines
FM-Empfängers gelieferten APRS-Daten ermöglicht und sie in
NMEA-Protokolle des Typs "WPL" wandelt.