Nachdem der
Tunerbaustein mithilfe eines ARDUINO-Programmes gesteuert werde
sollte, ging es noch darum, eine hierfür optimal geeignete
Hardwareplatform zu finden. Da erinnerte ich mich an das "LCD Key
Shield" von Fa. ElecFreaks [5], [6], [7], welches ich auch schon einmal
für ein anderes Projekt eingesetzt hatte. Direkt aufgesteckt auf
ein
ARDUINO-Prozessorboard des Typs "UNO" ( o.ä. ) erlaubt es die
LCD-Anzeige
von max. 2x16
Zeichen, die Nutzung eines zugehörigen Incrementgebers, sowie
eines ebenfalls bestückten Joysticks, mit dessen Hilfe z.B. die
Steuerung unterschiedlichster
Schaltvorgänge realisiert werden kann. Durch
Verwendung genannten Shields ergab sich eine sehr einfache und
übersichtliche Gesamtanordnung gem. Abb.1. Über die
vorgesehenen Audioausgänge können dabei z.B. Aktivboxen oder
Headsets angeschlossen werden. Zur Sicherstellung ausreichender
Lautstärken ist für Letztere allerdings ggf. auch noch ein
kleiner
NF-Zusatzverstärker erforderlich. Die Versorgung der Einheit kann
über den UNO-Baustein oder auch den eingezeichneten 5V-Anschluss
erfolgen. An dieser Stelle wurde eine Stromaufnahme
von ca. 250mA gemessen.
Empfängerversion
für FM-Rundfunk
Die entsprechende Softwareversion
trägt den Namen: "FM1216_Shield_FM.ino" und ist neben anderen
hier herunterladbar. Sie
verwendet die oben schon einmal
erwähnte Library [8] von Jan Böhmer. Frequenzen werden in 100
KHz-Schritten über den integrierten Incrementgeber eingestellt.
Der
abgedeckte Frequenzbereich wurde auf 87.5 bis 107.9 MHz begrenzt.
Mithilfe des Joysticks lassen sich auch noch 1 MHz-Frequenzschritte
durchführen und eine
Umschaltung zwischen Mono-und Stereoempfang vornehmen.
Grundsätzlich
erlaubt der Tunerbaustein
"FM1216ME" aber auch noch den Betrieb ausserhalb des
bekannten UKW-Rundfunkbandes. Dabei wird ein Gesamtbereich von 48 bis
865 MHz abgedeckt. In
früheren Analog-TV-Zeiten hätte man auf diese Weise z.B.
Fernsehton empfangen können, aber inzwischen ist das Geschichte.
Für Spezialisten gibt es an dieser Stelle aber dennoch einige
interessante Anwendungen. So
z.B. den Empfang von FM-Rundfunksendern im ehemaligen OIRT-Bereich von
etwa
66-74
MHz. In einigen Ländern Osteuropas und auch im asiatischen Teil
Russlands sollen entsprechende Sender immer noch in
Betrieb sein. Die zugehörige Programmversion trägt den Namen:
"FM1216_Shield_OIRT.ino" und ist ebenfalls über die schon oben
genannte Link herunterladbar.
Eine weitere Anwendung ist der Empfang drahtloser
Tonübertragungsanlagen im Bereich 863-865 MHz. Auch hier ist die
entsprechende Programmversion: "FM1216_Shield_864_2.ino" über
obige Link verfügbar. Auf eine Anwahlmöglichkeit für 1
MHz-Schritte und auch die Mono/Stereo-Umschaltung wurde bei dieser
Version allerdings verzichtet.
Wer hinsichtlich des zu überstreichenden Frequenzbereiches
Sonderwünsche hat, der muss im Programmcode lediglich die
entsprechende Startfrequenz, sowie die unteren und oberen
Begrenzungsfrequenzen
ändern und den Programmcode erneut kompilieren.
Eine innerhalb des Tunerbausteins ggf. erforderlich werdende
Bandumschaltung
wird durch die verwendete Library dagegen automatisch
gesteuert.
Zu
beachten ist noch, dass für Empfang oberhalb 160 MHz der für
TV-Zwecke
vorgesehene ( obere ) Antennenanschluss zu verwenden ist.
FM-Empfängerversion als ZF-Nachsetzer
für LNB's im Bereich von etwa 470--865 MHz ( RF: 10220-10615 MHz )
In [9] und [10] hatte ich mich u.a. mit den für wenige Euros
erhältlichen LNB's beschäftigt. Ursprünglich zur
Verwendung in Verbindung mit dem Satellitenfernsehen gedacht, erlauben
sie auch verschiedene Einsatzmöglichkeiten in unserem
10-GHz-Amateurfunkband. Ihre in der Regel auf der Frequenz 9750 MHz
arbeitenden Oszillatoren setzen dabei z.B. den im 10 GHz-Band für
Schmalbandanwendungen benutzten Bereich 10368-10370 MHz in einen
ZF-Bereich von 618-620 MHz um. In diesem Zusammenhang entstand nun die
Idee zur Verwendung der FM1216-Tuner [2], [3] auch zur
Weiterverarbeitung
zumindest breitbandiger FM-Signale ( WBFM ) mit Parametern, so wie wir
sie auch vom UKW-Rundfunk kennen und unter Verwendung eines
Abstimmrasters von 100 KHz.
In der neusten Softwareversion wird dabei der gesamte UHF-Bereich von
470-865 MHz abgedeckt, so dass sich zusammen mit einem LNB jetzt
Empfangsmöglichkeiten für dem oberen Teilbereich des 10
GHZ-Amateurbandes ab 10220 MHz und darüber hinaus bis 10615 MHz
ergeben.
Zur Frequenz-Schnellanwahl in 10 MHz-Schritten dienen die
Up/Down-Tasten des auf der Displayplatine befindlichen Joysticks. Durch
Niederdrücken dieser Taste kann daüberhinaus auch eine
EEPROM-Ablage der jeweils eingestellten Empfangsfrequenz erfolgen. Bei
weiteren Inbetriebnahmen wird sie dann als neue Startfrequenz benutzt.
Am NF-Ausgang des Tuners ( Pin 8 )
stehen die Ton-Ausgangssignale zur Verfügung und erfordern in der
Regel noch eine zusätzliche Verstärkung.
Der entsprechende ARDUINO-Code kann hier in Kürze heruntergeladen
werden ( oder nach Anfrage via PM )
Abb.2 FM-Empfängerversion
für den Bereich: 470-865 MHz zur Verarbeitung von
LNB-ZF-Signalen