Das
ursprüngliche Konzept für einen einfachen
KW-Antennenanalysator auf Arduino- und DDS-Basis stammt von Beric Dunn,
K6BEZ und wurde von
ihm u.a. hier [1] ausführlich beschrieben. Darüberhinaus gibt
es zum Thema auch noch ein YAHOO-Forum [2]. Da konnte es nicht
ausbleiben,
dass diese Entwicklung auch bei uns auf viel Interesse stiess. Auch
DK2JK [3], DK1BS und DG7EAO [5] befassten sich mit diesem
Projekt, wobei auch verschiedene Platinenlayouts entworfen wurden.
Als Ergebnis gab es eine beachtliche Anzahl erfolgreicher Nachbauten.
Da der verwendete DDS-Baustein und auch einige der eingesetzten Boards
des Typs Arduino-NANO's bei mir
bereits vorhanden waren, war klar, dass ich das Ding auch nachbauen
musste. Von Heribert, DK2JK erhielt ich freundlicherweise auch die
entsprechende Platine ( Abb.2 ) und so konnte es losgehen.
Abb.1 Antennenanalyzer mit Platine
nach DK1BS/DK2JK
Nachbauerfahrungen
Abb.3 Meine Version
zur
Anschaltung eines 2.2" TFT-Displays
Anschaltung
eines Bluetoothadapters
Angestrebt wurde
auch
die Möglichkeit zum portablen Einsatzes des
Antennenanalysators, was dann auch ohne grossvolumigen PC möglich
sein sollte. An dieser Stelle bietet sich die
Verwendung von Smartphones an, so wie sie inzwischen eine weite
Verbreitung gefunden haben. Zumindest für ANDROID-Geräte
sind dabei auch verschiedene Versionen geeigneter Terminalprogramme
verfügbar [11 ],[12 ]. Auf einfache Weise erlauben sie den
bidirektionalen Austausch von z.B.
ASCII-Textmessages und damit auch eine Steuerung unseres Analyzers. Als
Verbindungsglied zwischen den Einheiten Smartphone und Analyzer bietet
sich die Nutzung einer Bluetooth-Funkverbindung
an. Zur Verwendung auf der Seite des Analyzers gibt es dabei preiswert
erhältliche und auf
einfache Weise anschaltbare Moduln ( Abb.4 ).
Jede Bluetoothverbindung besteht aus dem Zusammenspiel zwischen jeweils
einer als Master und einer
als Slave arbeitenden Einheit. In unserem Fall stellt das Smartphone
die verbindungsaufbauende Seite dar und ist damit auch der Master. Das
bedeutet, dass für den mit dem Analyser verbundenen Baustein die
Slave-Funktion bleibt und hier somit auch Modulversionen verwendbar
sind, die nur diese Betriebsart beherrschen. Gute
Erfahrungen habe ich dabei z.B. mit einem Modultyp gemacht, der neben
der eigentlichen Bluetootheinheit ( hier Typ: HC-06 ) auch noch einen
zusätzlichen Spannungsregler zur 5V-Versorgung vorsieht
[13].
Abb.4 Beispiel für Bluetooth-Modul mit
Beschaltung zum
Anschluss eines Arduino-Boards
Nachdem das
Bluetooth-Modul angeschlossen ist, wird eine darauf befindliche LED
blinken. Anschliessend ist im Einstellungsmenü des Smartphones
nach im Nahbereich zu findenden Bluetooth-Partnern zu suchen. Wurde
unser Modul
gefunden, so wird es sich z.B. mit seiner Kennung ( z.B. "HC-06" )
identifizieren.
Danach kann ein sog. "Pairing" durchgeführt werden, womit sich
beide
Einheiten auch für die zukünftige Nutzung kennen gelernt
haben. Nach
Abschluss dieses Vorgangs sollte unser Modul unter seinem Namen auch im
Konfigurationsmenü des Terminalprogrammes gelistet sein und
aufgerufen werden können. Wurde danach eine erfolgreiche
Bluetooth-Verbindung hergestellt, so wird dieses angezeigt, indem die
LED
auf dem Modulboard dauerhaft leuchtet.
Noch einige Worte zu den benutzten seriellen Datenraten:
Der Datenrate
auf der Smartphoneseite muss man keine weitere Beachtung schenken,
bleibt somit die Modulseite. Defaultmäßig arbeiten die
verwendeten Bausteine üblicherweise mit 9600bps, wobei sich dieser
Wert über ihr Menü zur Konfigurationseinstellung bei Bedarf
aber auch ändern
lässt. Nachdem eine solche Umstellung aber üblicherweise mit
einigen
Umständen verbunden ist, bin ich aus Einfachheitsgründen dazu
übergegangen, stattdessen die seriellen Schnittstellenparameter im
Quellcode unseres Analyzerprogrammes vom 57600bps auf 9600bps
umzustellen.
Abb.5 Beispiel für die Nutzung von
Terminalprogrammen
am
Android-Smartphone ( zur Grossdarstellung anklicken )
Anschaltung einer Sprachausgabeeinheit
Da
ich
mich auch schon an anderer Stelle mit der Sprachausgabe elekrischer
Parameter befasst hatte, lag es nahe, das Gleiche auch in Verbindung
mit dem Analyzer zu versuchen. Ziel war die Schaffung einer
eigenständigen Einheit,
die dabei auch ohne zusätzliche Steuerung, wie z.B. mithilfe von
Terminalprogrammen auskommen sollte. Die realisierte Version erlaubt
dabei aber immer noch eine Nutzung der meisten bekannten seriellen
Steuerfunktionen
und ist damit auch weiterhin über einen PC oder den im vorherigen
Abschnitt erwähnten Bluetoothmodul kontrollierbar. Dazu
kommen aber auch neue, zusätzliche
Betriebsmöglichkeiten. So kann z.B. der Start eines
Sweep-Vorgangs, begleitet
von einer entsprechenden Sprachansage, jetzt durch einen einfachen
Tastendruck eingeleitet werden.
Nach Sweep-Abschluss erfolgt dann eine weitere Sprachausgabe, die sich
etwa folgendermassen anhören kann:
http://www.kh-gps.de/ant_analyzer_soundsample.mp3
Gesprochen wird jeweils der niedrigste
im Sweep-Bereich erkannte SWR-Wert und die dabei gemessene Frequenz in
Megahertz.
Wie bekannt sein dürfte, kann über die serielle Schnittstelle
des Analyzers u.a. auch eine Festlegung der unteren und oberen
Sweepfrequenz
getroffen werden. Um hier etwas nahezu Adäquates auch ohne
zusätzliche Peripherieeinheiten zu ermöglichen, lassen sich
jetzt neun
verschiedene Sweep-Bereiche per Potentiometereinstellung anwählen.
Im Einzelnen sind das: 1-30
Mhz, 1-2,5 MHz, 2,5-5 MHz, 5-8
MHz, 8-12 MHz, 12-16 MHz, 16-20 MHz, 20-24 MHz und 24-30 MHz. Dabei wird auch sowohl der beim Einschalten
angewählte, als auch jeder durch Änderung der
Potentiometereinstellung erfolgte
Sweep-Bereichswechsel angesagt.
Die defaultmäßig
vorgewählte Anzahl von Sweepschritten beträgt einheitlich
100, wobei sich dieser Wert natürlich auch weiterhin über die
serielle Schnittstelle ändern lässt.
Im Zusammenhang mit der Potentiometerabstimmung ist noch anzumerken,
dass die Analogeingänge des benutzten Prozessors eine intern generierte
1.1V-Referenzspannung verwenden, um damit anliegende Messwerte verarbeiten zu könnnen. Das
hat zur Folge, dass dieser Wert auch die Bezugsspannung für die
Sweepbereichabstimmung darstellt und das heisse Ende des Potis somit
mit dem REF-Pin.18 des NANO's zu verbinden war.
Die mit der Sprachausgabe
verbundene Schaltungserweiterung geht aus Abb.6
hervor. Mehr über das benutzte Sprachmodul ist in [7] und [8] zu
finden. Zwei mögliche inländische Bezugsquellen finden sich
hier
[9],[10].
Abb.6
Erweiterungen für
Stand-Alone-Version mit Sprachausgabe ( Bild: DK2JK, DK1BS, DG7DAO,
erweitert von DJ7OO )
PS: Die zusätzliche Anschaltung auch eines TFT-Displays ist
für diese Variante NICHT vorgesehen.
Anschaltung
eines OLED-Displays
Eine
weiterhin realisierte Version verwendet ein 0.96"-OLED-Display, so wie
es für wenige Euro aus z.B. Fernost via EBAY erhältlich ist.
Um auch hierbei ohne zusätzliche Peripherieeinheiten auskommen zu
können, wurde wiederum die schon von der Sprachversion bekannte
SWEEP-Taste und die Möglichkeit zur Anwahl mehrerer
Teil-Sweepbereiche via Potentiometereinstellung übernommen ( Abb.7
).
Die OLED-Displays gibt es in verschiedenen Varianten. Die einfachste (
und mit der von mir realisierten Softwareversion lauffähige )
Lösung ergibt sich bei Verwendung der 4 Pin-Version, die dabei (
nur ) via I2C-Schnitttstelle ansteuerbar ist. Nachdem festgestellt
wurde, dass die Anordnung dieser Pins dabei durchaus auch
unterschiedlich sein kann, ist das bei der Anschaltung zu beachten.
Abb.7 Anschaltung eines
OLED-Displays ( Pinanordnung beachten! )
Kurz nach der
Inbetriebnahme des Antennenanalyzers erscheint auf dem Display eine
Startmessage. Wird anschliessend die START-Taste betätigt, so
erfolgt eine Anzeige des mithilfe des Potentiometers gewählten
Sweep-Bereiches ( Abb.8 ). Die dabei möglichen
Teilfrequenzbereiche sind identisch zu denen der Sprachausgabeeinheit (
siehe den vorherigen Abschnitt ). Zudem wird jetzt der
Sweep-Vorgang gestartet. Nach Beendigung dieses einige Sekunden
andauernden Vorgangs werden auf dem Display der beste im jeweiligen
Bereich ermittelte SWR-Wert und die zugehörige Frequenz angezeigt
( Abb.9 ).
Abb.8
Abb.9